Wer Rum kaufen möchte, kauft ihn, weil er ihn liebt und gerne trinkt. Oder weil er jemanden kennt, der Rum liebt und ihm ein Geschenk machen möchte. Kaum jemand kennt all die Hintergründe, die dieses unverwechselbare Getränk mit sich bringt. Bewegende vorzeitliche Geschichten bringt dieses Destillat mit sich und verkörpert heute die einzelnen karibischen Inseln mit ihren eigenen Stilen.
Die Geschichte des Rums
Alles begann mit der Einführung der Zuckerrohr-Schösslingen in die Karibik durch Christoph Kolumbus. Es entwickelte sich die Herstellung von Destillaten aus dem Zuckerrohrsaft und nach einiger Zeit wurde Rum als Verpflegungsmittel für Seeleute offiziell anerkannt. Auch Künstler, Barkeeper und Piraten lebten von ihm. Mit den Jahren erfuhr der Rum einen erheblichen Wachstum an Akzeptanz, teilweise besitzt er mittlerweile Kulturcharakter. Die Produktion ist vom Anbau des Zuckers bis zum fertigen Getränk ausgesprochen zeitaufwendig, doch die Rum-Liebhaber schätzen es.
Da sich Rum auch als Basisnote vieler Cocktails befindet, wurde mit der Produktion von Rum auch die Beliebtheit von Cocktails gesteigert und verleiht ihnen einen karibischen Zusatz.
Die Rumproduktion
Bei einem Blick hinter die Kulissen wird das Rum kaufen bei nächster Gelegenheit ein neues Erlebnis. Da die Herstellung selbst ein wichtiger Faktor für das Ergebnis der Rum-Qualität darstellt, ist die Produktionsgeschichte unumgänglich.
Da Rum im Gegensatz zu Gin oder Whisky nicht auf Getreide basiert, hebt er sich aufgrund seines Rohstoffes ebenso von Obstbränden ab. Bei der Produktion von Rum setzt man einzig und allein auf einen Rohstoff: dem Zuckerrohr.
Dabei wird unterschieden zwischen Melasse-Rum und Zuckerrohrsaft-Rum.
Melasse:
Melasse ist der pflanzliche Rückstand bei der Zuckerproduktion. Er wird vielerorts als Maische für die Herstellung des Rums eingesetzt. Melasse wird bei mehr als 95% der Rumsorten auf der ganzen Welt eingesetzt.
Zuckerrohrsaft:
Das Zuckerrohr wird geerntet und im Anschluss zerkleinert, danach gepresst und dadurch gewinnt man Zuckerrohrsaft, welcher zu Sirup eingekocht wird.
Bei der Gärung wird dann der Zucker durch eine chemische Reaktion in Alkohol umgewandelt. Dies erfolgt mit industriell zugekaufter Hefe oder auch durch eigens angelegte Hefekulturen. Diese Gärung dauert in der Regel zwei bis drei Tage. Nach Abschluss der Gärung ist daraufhin dann die Maische für eine Destillation bereit. Der Alkoholgehalt der Maische beträgt meist 10 bis 11 Prozent.
Bei der Destillation wird dann der Alkoholgehalt der Flüssigkeiten beträchtlich erhöht, sodass der Alkoholgehalt beim Rum bei bis zu 95 % liegen kann.
Bei der traditionellen Methode der Destillation wird die Maische portionsweise destilliert – das bedeutet natürlich mehr Aufwand, jedoch ist das Ergebnis hochwertiger.
Bei der kontinuierlichen Destillation wird die Maische kontinuierlich eingefüllt und destilliert. Dies verringert Zeit und Aufwand deutlich und kommt vor allem bei Produktionen von großen Mengen zum Einsatz. Jedoch ist die Aromatik bei dieser Methode geringer als bei der Traditionellen.
Rum, der kurz nach der Destillation in Stahlbehälter abgefüllt und nur sehr kurz ruht, bleibt farblos, jung und ungereift und kommt beim Mixen von Cocktails zum Einsatz.
Beim braunen Rum jedoch ist das Erfolgsgeheimnis des guten Geschmackes und der schönen Farbe die Reifelagerung. Dazu wird das Destillat in Fässern aus Eichenholz gefüllt. Dabei wirken sich dann auch der Standort und vor allem die Länge der Lagerung auf das Resultat aus.
Der größte Effekt wird natürlich im tropischen / karibischem Klima erzielt, da schon nach wenigen Jahren der Rum nuancenreicher, komplexer und fraglos reifer ist.
Im Anschluss wird der Rum mit mehreren Destillaten vermischt (dem sogenannten Blending), um ein befriedigendes Ergebnis zu erhalten.
Nach der Reifung im Fass wird die Alkoholstärke auf Trinkstärke mit destilliertem Wasser herabgesetzt. Im Anschluss wird der Rum in klare Glasflaschen abgefüllt, um die Farbe des Rums zu präsentieren. Nun kann man den Rum kaufen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ein Rum im richtigen Glas, mit der richtigen Trinktemperatur in kleinen Schlucken ein äußerst genießbarer Tropfen für ausklingende Abende ist.